Bild oben: Unglaublicher Schelmenstreich, junge Birkenallee in Köln-Ossendorf
Flucht vor den Birkenpollen
Da meine Frau Gisela Jahr für Jahr zur Zeit der Birkenpollen unter zunehmend starkem Asthma zu leiden hat, treten wir zu Beginn der letzten Aprilwoche einen vierzehntägigen Fluchturlaub an. Unser Reiseziel ist die birkenfreie Insel Mallorca und als Hotel buchen wir Petit Cala Fornells in Peguera. Warum ist ein Verbleib in Köln nicht möglich? Nun, die Stadt Köln, unsere liebe Mutter Colonia, hat in Sorge um ihre Kinder einen Großversuch gestartet. Um herauszufinden, wie sich die Pollenallergie großflächig auf die Bewohner auswirkt, wurde im Gebiet des zu einer modernen Wohnsiedlung umgestalteten ehemaligen Kasernengeländes Köln-Ossendorf eine große Birkenallee geschaffen. Selbstversrändlich weiß ich nicht, ob dies die Begründung für diese Riesenallee war. Aber das Ergebnis ist für meine Frau und viele andere mit Birkenpollenallergie belastete Kölner schlimm genug. Dem massiven Großangriff der Pollen würde man sich nur mit reichlich Kortison erwehren können. Dies würde aber wiederum zu einer Resistenz gegenüber diesem Mittel führen, mit schlimmen Auswirkungen bei einem unbedingt notwendigen Einsatz dieses Medikamentes. Also werden wir uns an diesem Großversuch nicht beteiligen. Und das bedeutet: Verreisen statt Medizin!
Vom Balkon unseres Hotelzimmers aus schauen wir auf die Cala Fornells (Cala = kleine Bucht). Ein leichter pollenfreier Wind weht vom Wasser zu uns herüber. Nach ein paar Tagen ist Giselas Atemnot vorbei und die Lebensfreude zurückgekehrt.
Unglaublich, wieviele Flugzeuge hier auf Palma kurz hintereinander landen und starten. Siehe auch in dieser Homepage "Kaum zu glauben. So reisen wir 1954 nach Mallorca". Doch das war eine total andere Zeit!
Nach 14 Tagen sind wir also wieder in Köln gelandet und haben diese Fotos als Anregung für andere leidgeprüfte Pollenopfer ins Netz gestellt.
Und zum Schluss noch diese Geschichte:
Zwei Polen kommen in eine Apotheke und möchten Flugscheine nach Warschau kaufen. Darauf sagt der Apotheker:
"Meine Herren, wir verkaufen Medikamente, aber keine Flugscheine."
Darauf sagt einer der Polen:
"Ja, aber im Schaufenster steht Pol(l)enflug."
Einen seriösen Abschluss?
Bitte sehr! Obwohl der Birkenpollenflug nach unserer Rückkehr in Köln noch immer relativ stark ist und kein Regen fällt, der die Pollen in die Abflusskanäle schwemmen würde, bleiben die Atemprobleme bei Gisela aus. So nachhaltig wirkt sich die mediterrane Erholung bei ihr aus. Vielleicht ist der mit Gambas al ajillo und Allioli verzehrte Knoblauch an der Heilung nicht ganz unbeteiligt.
Dieser Abschluss unserer Erfolgsgeschichte macht doch Sinn, oder?
Gibt es pollenfreie Regionen?
In Deutschland gibt es keine pollenfreie Regionen, wohl aber Gebiete mit erträglicher Pollenbelastung, zum Beispiel Gebirgsregionen oberhalb 1200m über NN und die einzige deutsche Hochseeinsel Helgoland, die fast pollenfrei ist. Für die übrigen Nordseeinseln, und auch für einige Ostseeinseln, gilt dies, wenn der Wind von der Seeseite weht. Auf den Ostfriesischen Inseln wirkt zudem die jodhaltige Meeresluft wie eine Dauerinhalation. Viele Allergiker haben je nach der Empfindlichkeit bezüglich der unterschiedlichen Verursacher (Bäume, Sträucher, Gräser) auch gute Erfahrung mit den Nordfriesischen Inseln gemacht.
Bad Hindelang wirbt u.a. mit seinen pollenfreien Höhenlagen und der Spezialisierung seiner Hotels und Pensionen für Allergiker.
Außerhalb Deutschlands sind die Kanarischen Inseln zu nennen, weil dort keine Birkenpollen und kaum andere deutsche Pollen nachweisbar sind. Und auf Mallorca haben wir persönlich, wie der obige Bericht zeigt, wegen des Fehlens von Birken gute Erfahrungen gemacht. In den Wüsten unserer Erde sind die Pollen sicher kein Problem.
Generell bin ich wegen meines mageren Wissens nicht befugt, hier Ratschläge zu geben, zumal ich vor Unterlassungen nicht gefeit bin. Diese guten Ratschläge findet man im Internet zur Genüge.
Den baumpflanzenden Ämtern der Gemeinden sollte man, wie mein Foto zu Beginn dieses Berichtes anmahnt, auf die Finger schauen.