Die Königsstädte Marokkos

Am 30.03.1980, 11:00 Uhr pünktlicher Abflug von Düsseldorf-Lohausen nach Agadir.



Flug über die Straße von Gibraltar

Das Bild zeigt von oben nach unten:

  • Der Felsen von Gibraltar und links davon die Bucht von Algeciras (Spanien)
  • Die „Straße von Gibraltar“ mit leichter Bewölkung
  • Die Hafenanlagen von Ceuta (Nordafrika, zu Spanien gehörend)

 



Essaouira



Essaouira

Von Agadir (Flughafen) fahren wir mit dem Bus zur ersten Übernachtung in die moderne Stadt Essaouira. Bild oben: Hafeneinfahrt von Essaouira mit portugiesischem Turm. Die Stadt ist bekannt wegen des ausgeglichenen Klimas, das auch im Winter das Baden ermöglicht.

 



Azemmour

Azemmour am Fluss Um-er-Rbia. Die Geschichte der Stadt geht bis in die Zeit der Karthager zurück.



Rabat,

 Hauptstadt von Marokko und Residenz des heutigen Herrschers



Rabat

Blick auf Rabat. Vorne im Bild das Mausoleum Mohammed V. Rabat hat z.Zt. 565 000 Einwohner

Grab des Königs Mohammed V. im Mausoleum



Musikgruppe am Schellah-Tor in Rabat

Hinter diesem Tot liegt Schellah, die ehemalige römische Sala Colonia

Ausgrabungen:

  • Forum der Römerstadt
  • mehrere Merinidengräber
  • ein Minarett
  • ein heiliger Brunnen



Veri mit seinen Töchtern Sylvia und Claudia (von links nach rechts) vor der Mauer der Kasbah der Oudaia.

Dieser malerischste Teil von Rabat verdankt seinen Namen dem Araberstamm der Oudaia, der im 11. Jahrhundert von Osten her einwanderte.



Der Fluss Bou Regreg trennt Rabat, eine der vier Königsstädte Marokkos, von der Stadt Salé (oben).

 

Beide Städte liegen an der Mündung des Bou Regreg in den Atlantik. Der Name Rabat kommt von „Ribat“ = befestigtes Kloster.



Meknès (250 000 Einwohner), eine der vier Königsstädte Marokkos



Bab Mansour,

das Tor des christlichen Renegaten Mansour ist das schönste Tor Marokkos.



Von Rabat kommend betritt man Meknès durch das Tor Bab el-Khemis

Hier an diesem Tor sollte uns der einheimische Fremdenführer erwarten, „Inshallah“= so Gott will. Aber Gott wollte nicht, dass er da war. Unsere Reiseleiterin war zumindest nicht schlechter.



Teil der Pferdeställe des Sultans Mulai Ismail, der 1672 den Thron bestieg. Dieser Sultan besaß 12 000 Pferde, 500 Frauen und 30 000 Sklaven, wurde uns berichtet. Was für eine Verantwortung für einen einzigen Mann!



Hier liegt er nun begraben.

Volubilis

ist die bedeutendste römische Ruinenstätte Marokkos



Römisches Volubilis
Träge Touristen in Volubilis

Fès (Fez), die dritte der vier Königsstädte Marokkos



Fès, am Fuß des Mittleren Atlas gelegen, ist die interessanteste Stadt Marokkos. In den engen Gassen der riesigen Medina wickelt sich der Transport von Waren nur mit Eseln, Maultieren und Pferden ab. Tagsüber begegnen einem unaufhörlich Karawanen von Berbern aus dem Mittleren Atlas, die mit ihren Tragtieren Waren zum Tauschen in die Medina bringen.

           Man braucht einen vollen Tag, um die Medina halbwegs zu erfassen. Auf engem Raum leben und arbeiten Handwerker wie vor Jahrhunderten, bieten Händler bunte Stoffe, uns unbekannte stark duftende Gewürze und Erzeugnisse des Handwerks dar.



Blick auf Fès

Blick auf Fès (325 000 Einwohner)

Hier ist die Welt noch in Ordnung: Der Mann geht voran (wegen der Gefahr durch Tretminen?), die Frau folgt gehorsam im gebührenden Abstand. Ziel ist die Medina von Fès.

 



Das Königsschloss von Fès
Die Gerberei von Fès
Die Gerber

Wir besichtigen mit zugehaltener Nase eine Gerberei in der Medina von Fès und können beobachten, wie die einheimischen Arbeiter, manchmal bis zum Hals in der Brühe stehend, hier ihr Brot verdienen müssen. Welches Lebensalter mögen sie wohl erreichen?



In der Färbergasse von Fès

Zu dem Gewirr der Stimmen kommt noch der Farbgeruch. Es geht zu, wie in einem Bienenkorb. Wenn man genau hinschaut, entdeckt man auch hier in der ungesunden Luft arbeitende Kinder.



Einziges Transportmittel in deb engen Gassen

Mittlerer Atlas

 



Berberzelt im Mittleren Atlas
Ländlicher Markt

Marrakesch

Die vierte Königsstadt Marokkos

Die Almohaden (1146 – 1268) machten Marrakesch zur Hauptstadt eines riesigen Reiches, das sich bis nach Spanien und Tunesien erstreckte.



Bab Agnaou, das schönste Tor von Marrakesch

Schlangenbeschwörer auf dem Platz Djemaa el-Fna in Marrakesch.

Sie sind durch Giftkonsum von Kind an immunisiert und haben auffallend blaue Lippen. Auf dem Bild sieht man, wie die Schlangen seine Zunge berühren.



Die Kobras wiegen sich, gebannt auf die Trommel starrend, hin und her. Man kann ihnen keine „Flötentöne beibringen“, denn sie sind total taub.

 

Die Dynastien Marokkos

Fast alle pflegten die Tradition, die Bauten ihrer Vorgänger zu zerstören und die gestürzten Herrscher zu ermorden.

  • Almoraviden-Dynastie (1055-1147) , Berberstamm kriegerischer Mönche aus der Sahara

schuf die Hauptstadt Marrakesch

  • Almohaden-Dynastie (1147-1269), Berberstamm aus dem Hohen Atlas
  • Meriniden-Dynastie aus Ostmarokko
  • Saadier-Dynastie, arabische Nachkommen des Propheten
  • Alaouiten-Dynastie, stellen noch heute (2012) als Alaviden die Könige von Marokko



In den Souks der Färber

Von den siegreichen Dynastien zerstörte Paläste ihrer Vorgänger. Nur die nackten Mauern blieben übrig. Die Störche nisten hier ungestört.

Moschee zu den Saadiergräbern

Der Alaouitensultan Mulai Ismail, der die Saadier noch nach deren Tod mit seinem Hass verfolgte, hatte die Saadiergräber mit einer hohen Mauer umgeben. Erst 1917 wurden sie wieder entdeckt.



Die Saadiergräber

Ich habe zu wenig Information über die Geschichte dieses interessanten Landes Marokko mit seinen stolzen und freundlichen Menschen, um mir ein Urteil zu erlauben. Doch einiges glaube ich zu erkennen:

Die Dynastien hatten in der Regel ihre Wurzeln außerhalb der Städte, entweder in der Wüste oder in den Bergen des Hohen Atlas und waren dort meist in den ländlichen Berberstämmen beheimatet gewesen. Sie kamen durchweg zunächst mit einem hohen sittlichen und religiösen Anspruch, der sie zu strengen und unnachsichtigen Richtern über korrupte Regime werden ließ. Und so tilgten sie die Erinnerung an die jeweils zu Ende gegangene Dynastie, indem sie sogar deren großartige Bauwerke zerstörten. Wenn sie dann zu Ansehen, Macht und eigener kultureller Bildung gelangt waren, erlitten sie dasselbe Schicksal wie ihre Vorgänger.

In diesem Kreislauf von Aufstieg und Untergang waren die Berber scheinbar aktiver als die Araber, die doch ab dem 7. Jahrhundert die griechisch-arabische Kultur und Wissenschaft bis zu den Schriften des Aristoteles aus dem Orient in den Maghreb *) und nach Spanien, also auch nach Europa gebracht hatten.

 

*) Maghreb = der Westen Nordafrikas (Tunesien, Algerien; Marokko)